2 Die Halde

Hier stehen wir am Aufgang der Bergehalde, an deren südlichen Fuß wir vorher entlanggegangen sind. Strenggenommen sind wir schon auf der Halde (sie haben sicherlich den kleinen Anstieg des Weges bis hierher registriert).

 

Eine Bergehalde ist die Aufschüttung des Nebengesteins der Steinkohle, „Berge“ genannt. Die Halde hier wurde von 1977 bis 1981 gebildet. Sie wurde also erst begonnen, als das Bergwerk selbst schon nicht mehr förderte. Das hier abgelagerte Gestein stammt also aus anderen Bergwerken, es wurde per Bahn angeliefert, um das wirtschaftlich wertlos gewordene Grundstück zu nutzen.

 

Die Halde erreicht auf dem obersten Plateau eine Höhe von 76 Meter über dem Meeresspiegel. Sie ist nach Süden hin durch zwei weitere Plateaus („Bermen“) gegliedert und fällt in alle anderen Richtungen mit steilen Böschungen ab. Das umgebende Gelände ist etwa 41 bis 45 Meter hoch, die Halde überragt es also um etwa dreißig Höhenmeter. Dabei ist zu beachten, dass sich das gesamte Gelände um das Bergwerk gegenüber dem Zustand von dem Bergbau hier um etwa 15 Meter abgesenkt hat. Die unten nun fehlende Steinkohle und Berge führten, nach dem Einstürzen der Stollen und Schächte, zur Bergsenkung. Erst etwa in halber Höhe der Halde haben wir also das alte Höhenniveau erreicht.

 

Nur in den allerersten Jahren des Bergbaus wurden die Halden einfach offen liegengelassen. Wie alle Halden aus neuerer Zeit wurde auch diese begrünt. Dazu wurde zuerst eine lehmige Bodenschicht aufgetragen, in die Bäume und Sträucher gepflanzt wurden. Im Gegensatz zu neueren Halden ist der Erdauftrag aber nicht sehr mächtig und eher nährstoffarm. Dadurch konnten sich mehr seltene Arten ansiedeln als auf vielen später begrünten Halden.

 

Die Westseite der Halde wurde zunächst nicht begrünt, hier wurden keine Bäume angepflanzt. Grund waren Pläne für eine Vergrößerung der Bergehalde in diese Richtung, die sich später zerschlagen haben. Für den Naturschutz war dies ein Glücksfall – gerade die extensive Begrünung ließ besonders wertvolle Lebensräume entstehen. Die Stadt Herne begann daher ab 2002, das Gebiet unter Naturschutz zu stellen. Das heutige Naturschutzgebiet ist gut 12 Hektar groß und umfasst die gesamte Bergehalde.