3 Halden-Natur

Hier, auf halber Höhe des Aufstiegs, können wir die besondere Natur genießen, die sich hier eingestellt hat. Bei den angepflanzten Gehölzen bemerken wir jeweils an den südlichen Hangkanten jeweils eine markante, dunkelgrüne Nadelbaumreihe. Dies ist die Schwarzkiefer, eine Baumart der Gebirge Südeuropas, die nördlich bis nach Österreich vorkommt. Hier wurde sie gepflanzt, weil sie aufgrund dieser Herkunft exzellent mit Bodendürre klarkommt – Bergehalden sind, als im Kern aufgeschüttete Steinhaufen mit wenig Fein-Erde, schwierige Standorte für Gehölze. Außerdem sollte die immergrüne Art den Anblick der Halde von Ferne im Winter verschönern.

 

Für Naturfreunde interessanter ist die niedrig bleibende, krautige Vegetation. Hier bieten sich, je nach Jahreszeit, unterschiedliche, oft sehr farbenprächtige Eindrücke. Im Hochsommer begeistert etwa das Zusammenspiel aus dem Gelb des Johanniskrauts und den blauen Blüten des Natternkopfs. Vorher, im Frühsommer, fällt eine dunkel rotviolett blühende Staude auf, die seltene Deutsche Hundszunge.

 

Je nach Jahreszeit werden Sie feststellen, dass die Hänge möglicherweise gerade abgemäht worden sind. Dann zieht sich die Farbenpracht zeitweise auf die Randstreifen und Wegränder zurück. Diese Mahd wird aber nicht etwa für die landwirtschaftliche Nutzung durchgeführt – die sehr mageren Rasenflächen würden nur einen geringen Ertrag bieten – es ist eine Pflegemaßnahme des Naturschutzes. Nur dadurch sind die bunt blühenden Wiesen, Rasen und Staudenfluren zu erhalten. Würde gar nicht eingegriffen, setzte eine spontane Bewaldung ein: Die können wir im Kleinen auf verschiedenen Flächen des Gebietes beobachten, wo wild aufkommende Baum- und Straucharten wie Sandbirke, Heckenrose oder Brombeere in offene Bereiche vorrücken. Aufgrund der mageren Standorte läuft dies hier langsam ab – aber stetig.

 

Fotos unten v.l.n.r: Hundszunge (Olaf Leillinger), Johanniskraut (Peripitus), Blauer Natternkopf (Andreas Eichler)