9 An der Brücke

Brücke über Oelbach

Beim Überqueren dieser Brücke überschreiten wir zugleich die Stadtgrenze von Bochum hin nach Dortmund. Auch unsere Nachbarstadt hat dieses wunderschöne Tal als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Heißt es in Bochum noch "NSG Oberes Oeblachtal", lautet sein Name in Dortmund "NSG Oelbachtal".

 

Der Oelbach ist hier noch von altem technischen Ausbau geprägt, der nun aber langsam zerfällt. Etwa 1 km nördlich von hier lag zu Zeiten des Bergbaus am Talrand die Kohlenzeche Lothringen mit Schacht III. Als Nebenanlage des Bergbaus wurde dort die Kohlenchemie stark ausgebaut. Seit 1908 und im Ersten Weltkrieg zur Herstellung von Sprengstoff, anschließend in Friedenszeiten, bis 1931, Dünger. Die chemische Fabrik belastete den Oelbach damals sehr.

 

Obwohl die Wasserqualität heute wieder besser ist, so blieb der alte Ausbau doch sichtbar bestehen, auch weil immer wieder Kanalabschläge aus der Mischwasser-Kanalisation in den Bach geleitet werden. Die Renaturierung des Oelbaches ist geplant, das braucht jedoch noch etwas Zeit.

 

Der Bach führt hier, für ein Gewässer, dessen Einzugsgebiet zu großen Teilen bebaut ist, recht viel Wasser. Hier sind einige natürliche Quellgebiete erhalten, sie sind heute geschützt. Aufgrund der Trittempfindlichkeit von Quellen führen dort selbst keine Wege hin. Das gute Grundwasserangebot im Bereich der Hochfläche geht auf eine im Eiszeitalter entstandene Schotterlage eines uralten Verlaufs der Ruhr zurück, bevor diese ihr tiefes neuzeitliches Bett, viel weiter südlich, gegraben hatte. Der Schotter ist an der Oberfläche nicht zu sehen, schafft aber in der Tiefe ein großes Porensystem, in dem reichlich Grundwasser fließt. Es tritt mit den Quellen zutage.

 

Die Brücke über den Bach wurde eigentlich für Traktoren gebaut, um den Talgrund landwirtschaftlich nutzen zu können. Der Anspruch an die Wirtschaftlichkeit stieg jedoch, und so wurde die Landwirtschaft hier aufgegeben.

 

 

Weiterer Weg: Folge dem neuen Pfad, der das Tal quert. Nach einigen Schritten verzweigt er sich. Gehe zunächst geradeaus, bis zu einer Art Bohlenweg, der eine Sumpfstelle quert.